Beste Aktivitäten:
- 1. Die Terre Ballerine im Piemont: ein natürlicher Trampolin im Herzen des Canavese
- 2. Was sind die Terre Ballerine: das Geheimnis des schwebenden Torfmoors
- 3. Die Seen des Canavese
- 4. Der Archäologische Park am Lago Pistono: eine Reise in die Urgeschichte
- 5. Geführte Touren zu den Terre Ballerine
- 6. So gelangen Sie zu den Terre Ballerine
Die Terre Ballerine im Piemont: ein natürlicher Trampolin im Herzen des Canavese
Im Piemont, nur wenige Kilometer von Turin entfernt, gibt es einen Ort, der jeden überrascht, der ihn betritt. Buchstäblich. Es handelt sich um die Terre Ballerine, ein Waldstück im Herzen des Canavese, wo der Boden unter den Füßen wogt und hüpft, als würde man auf einer riesigen Wasserbettmatratze gehen. Dieses kleine geologische Wunder befindet sich im Gebiet von Montalto Dora, eingebettet zwischen zwei Moränenseen: dem Lago Pistono und dem Lago Sirio.
Was sind die Terre Ballerine: das Geheimnis des schwebenden Torfmoors
Der Name Terre Ballerine ist nicht zufällig. Dieses Waldstück bewegt sich wirklich: man muss nur springen, um den Boden wogen zu sehen und die Bäume imperceptibel schwanken zu beobachten. Aber was ist die Ursache dieses Phänomens?
Das Geheimnis liegt im schwimmenden Torfmoor, das sich im Laufe der Zeit auf dem Grund dessen gebildet hat, was einst der Lago Coniglio war. Ende des 19. Jahrhunderts beschloss ein örtlicher Unternehmer, diesen Wasserspiegel abzupumpen, um Torf als Brennstoff zu gewinnen. Anstelle des Sees entstand eine feuchte Umgebung reich an zersetzender organischer Materie. Mit der Zeit haben die angesammelten pflanzlichen Sedimente eine kompakte und schwammige Schicht gebildet, die auf einer dünnen Schicht Wasser schwebt. Das Ergebnis ist ein unterhaltsamer elastischer Boden, der auf Bewegungen wie eine natürliche Floß reagiert. Auf dieser Fläche zu gehen oder zu hüpfen ist wie spielen auf einem Trampolin mitten im Wald: ein seltenes Phänomen in Italien, das die Terre Ballerine zu einem wirklich einzigartigen Ort macht.
Die Seen des Canavese
Die Terre Ballerine sind nicht die einzige geologische Attraktion in der Gegend. Das Canavese wird von der Moränenscheide von Ivrea durchzogen, einem langen Hügelrücken glaciarer Herkunft, der sich über mehr als 25 Kilometer erstreckt, von Aosta bis zur Turiner Ebene. In dieser Gegend befinden sich zahlreiche Moränenseen, darunter die bekanntesten: der Lago di Viverone und der Lago di Bertignano. Aber es ist in der Gegend von Montalto Dora, wo sich der Lago Sirio mit seinen klaren Gewässern, umgeben von Wäldern, und der Lago Pistono befindet, Schauplatz eines kulturellen und archäologischen Projekts, das unbedingt einen Besuch wert ist.
Der Archäologische Park am Lago Pistono: eine Reise in die Urgeschichte
Nur wenige Gehminuten von den Terre Ballerine entfernt befindet sich der Archäologische Park am Lago Pistono, ein weitläufiges Museum, das das Leben der menschlichen Gemeinschaften erzählt, die diese Gebiete während der Jungsteinzeit, vor etwa 7000 Jahren, bewohnten.
Der Park besteht aus zwei Hauptabschnitten: einem inneren Ausstellungsbereich, der im Ausstellungsraum für Archäologie am Platz IV Novembre in Montalto Dora untergebracht ist, und einem äußeren Bereich im Freien, der den Nachbau einer jungsteinzeitlichen Hütte und einen archäologischen Wanderweg inmitten der Natur umfasst.
Der Ausstellungsbereich bietet eine wissenschaftliche Vertiefung zu den archäologischen Entdeckungen in der Region, mit Funden, die bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen, und erläuternden Tafeln, die den Alltag der jungsteinzeitlichen Gemeinschaften beschreiben. Die Ausstellung beinhaltet auch Modelle und experimentelle Rekonstruktionen antiker Technologien und bietet einen detaillierten Überblick über das piemontesische Neolithikum.
Im Freien führt der für alle zugängliche Pfad entlang der Ufer des Lago Pistono und erreicht eine Nachbildung der auf Pfählen gebauten Hütte, die im Neolithikum eingerichtet ist. Die Struktur basiert auf dokumentierten Modellen aus den neolithischen Stätten Norditaliens und besteht aus Materialien und Techniken der Epoche: Wände aus geflochtenem und mit Lehm und Stroh verputztem Holz, ein zweigeschindeltes Schilfdach und ein Zaun zum Schutz vor Überflutungen des Rio Montesino. Neben der Wohnhütte wurden auch ein Lager und ein Stall mit Zaun nachgebaut, um das Leben im Dorf darzustellen. Die Tafeln entlang des Weges veranschaulichen die Bauverfahren der damaligen Zeit und den Umweltkontext, in dem die prähistorischen Gemeinschaften lebten.
Geführte Touren zu den Terre Ballerine
Der Park und die Terre Ballerine können eigenständig besucht werden, wobei man im Voraus die Zugänglichkeit und die Bedingungen des Parks überprüfen sollte. Alternativ, besonders mit Kindern, kann man an einer der geführten Touren teilnehmen, die sonntags organisiert werden. Der etwa zweistündige Weg beginnt im Ausstellungsbereich auf dem Platz IV Novembre. Nach dem Besuch des Museums geht es auf eine Wanderung zwischen den Moränenhügeln, vorbei am mittelalterlichen Schloss von Montalto Dora, bis zur Nachbildung der Pfahlbauten am See.
Der Führer - oft ein Archäologe oder eine Archäologin - begleitet die Gruppe auf eine Zeitreise, zwischen alten Landschaften und Geschichten des Alltags im Neolithikum. Ein lehrreiches und unterhaltsames Erlebnis für die ganze Familie (Preise: Erwachsene 6 Euro; Jugendliche von 6-12 Jahren 3 Euro; Kinder von 0-5 Jahren, Behinderte, Begleiter und Journalisten haben freien Eintritt).
So gelangen Sie zu den Terre Ballerine
Die Terre Ballerine befinden sich etwa 60 km von Turin entfernt und sind in weniger als einer Stunde bequem mit dem Auto erreichbar. Man nimmt die Autobahn A5 in Richtung Aosta, fährt an Ivrea ab und setzt die Fahrt in Richtung Montalto Dora fort. Es wird empfohlen, in der Nähe der Kirche Sant'Eusebio Vescovo zu parken, neben dem Marktplatz, von wo aus der Wanderweg zum Lago Pistono beginnt. Nach einem Spaziergang in der grünen Umgebung, zwischen Panoramablicken und schattigen Abschnitten, erreicht man das Torfmoor der Terre Ballerine. Der Weg ist gut ausgeschildert und auch für ungeübte Wanderer geeignet.