Kythira, das verborgene Juwel der griechischen Inseln

Wenn man an die griechischen Inseln denkt, kommen einem wahrscheinlich sofort Bilder von der Insel Santorin in den Sinn, mit ihren ikonischen weißen Häusern und blauen Dächern, oder von Mykonos mit seinen Stränden und dem lebhaften, berühmten Nachtleben. Wenn jedoch nach einem weniger frequentierten, aber ebenso faszinierenden Ziel gesucht wird, könnte Kythira, oder Citera auf Griechisch, die perfekte Wahl sein. Es handelt sich um eine kleine Insel im Ionischen Meer, vor der Südostspitze des Peloponnes, ein verstecktes Juwel, das atemberaubende Landschaften, eine reiche Geschichte und eine einzigartige Authentizität bietet, die man in den bekannteren Inseln nur schwer finden kann.

Kythira hat eine alte und faszinierende Geschichte. In der Antike war die Insel als die heilige Insel der Aphrodite, der Göttin der Liebe und Schönheit, bekannt. Laut der griechischen Legende soll Aphrodite aus dem Schaum des Meeres direkt vor den Küsten von Kythira geboren worden sein. Dieser Mythos machte die Insel während der Zeit der alten Griechen zu einem wichtigen Kultzentrum.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Kythira von verschiedenen Mächten beherrscht, darunter die Venezianer, die Byzantiner und die Osmanen, wobei jede von ihnen ihren eigenen Einfluss auf die Insel hinterließ. Eine Mischung kultureller Einflüsse, die sich in der Architektur, den Traditionen und der lokalen Küche niederschlug.

Die Anreise zur Insel Kythira erfordert ein wenig Planung. Die Insel verfügt über einen kleinen Flughafen mit regelmäßigen Flügen zur Hauptstadt Athen und während des Sommers von anderen griechischen Städten. Ansonsten kann man Kythira mit der Fähre vom Hafen von Piräus in Athen oder von anderen nahegelegenen Inseln wie Kreta erreichen. Die Fährfahrt kann lang sein, bietet jedoch die Möglichkeit, den wunderschönen Ausblick auf das Ägäische Meer vom Schiff aus zu genießen.

Chora ist eine malerische Stadt auf einem Hügel mit Blick auf das Meer, die Hauptstadt dieser wunderschönen Insel im Ionischen Meer. Ihre engen, verwinkelten Gassen sind geprägt von weißen Häusern mit bunten Türen, typisch für die griechische Architektur. Beim Spaziergang durch Chora entdeckt man neben verschiedenen Geschäften für lokales Handwerk auch zahlreiche traditionelle Cafés und Restaurants.

Eines der Hauptsehenswürdigkeiten in Chora ist die venezianische Burg, die im dreizehnten Jahrhundert erbaut wurde und auch ein archäologisches Museum beherbergt. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick über die gesamte Insel und das umliegende Meer.

Kythira verfügt über einige der schönsten Strände Griechenlands, die den berühmtesten Stränden von Zante oder Korfu in nichts nachstehen. Hier gibt es Strände, die perfekt sind, um sich zu entspannen und die Sonne des Ionischen Meeres zu genießen. Einige der schönsten Strände sind:

Neben Chora ist Kythira eine Insel voller kleiner traditioneller Dörfer, die unbedingt einen Besuch wert sind. Besonders hervorzuheben ist Potamos, eines der größten und lebhaftesten Dörfer auf Kythira. Hier findet jeden Sonntagmorgen ein lokaler Markt statt, auf dem frische Produkte und lokales Handwerk gekauft werden können.

Ein weiteres Dorf, das man nicht verpassen sollte, ist Mylopotamos, bekannt für seine Wasserfälle und die Wassermühle. Wenn man durch die Straßen schlendert, hat man das Gefühl, in die Vergangenheit zurückversetzt zu werden.

Kythira ist auch berühmt für ihre spektakulären Höhlen. Die Höhle von Agia Sophia beispielsweise ist eine der bekanntesten und befindet sich in der Nähe des Dorfes Mylopotamos. Im Inneren können Besucher beeindruckende natürliche Formationen von Stalaktiten und Stalagmiten bewundern, sowie ein kleines Heiligtum, das der Heiligen Sophia gewidmet ist.

Eine weitere faszinierende Höhle ist die Höhle von Koufogialos, die jedoch nur vom Meer aus zugänglich ist. Diese Meereshöhle ist bekannt für ihr türkisfarbenes Wasser und die faszinierenden Felsformationen, die sie zu einem Muss machen.

Für Natur- und Wandurliebhaber gibt es auf der Insel Kythira zahlreiche Wanderwege, die durch atemberaubende Naturlandschaften führen. Einer der beliebtesten Wege ist der Weg von Aphrodite, der von der Stadt Chora bis zum Strand von Kapsali führt.

Ein weiterer empfohlener Ausflug führt zum Leuchtturm von Moudari, dem nördlichsten Punkt von Kythira. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick auf das Ionische Meer und an klaren Tagen kann man sogar die Küsten des Peloponnes sehen. Ein idealer Ort für Fotografie- und Outdoor-Abenteuerliebhaber.

Kythira ist eine Insel, die es liebt, ihre Traditionen mit Veranstaltungen und Festen das ganze Jahr über zu feiern. Wenn man das Glück hat, sie während eines dieser Momente zu besuchen, kann man in die lokale Kultur eintauchen und ein unvergessliches Erlebnis erleben.

Eine der wichtigsten Feierlichkeiten ist das Fest der Aphrodite, das jeden Sommer zu Ehren der antiken griechischen Göttin der Liebe gefeiert wird. Ein Fest, das die Insel mit Musik, Tänzen und traditionellen Theateraufführungen, die Mythen rund um die Göttin wieder aufleben lassen, erweckt.

Ein weiteres wichtiges Fest findet im Dorf Potamos statt, das ein großes Panigiri ausrichtet, ein traditionelles griechisches Fest, das Besucher aus der ganzen Insel und darüber hinaus anzieht. Während des Panigiri in Potamos kann man zahlreiche lokale griechische Spezialitäten genießen, live Musik hören und an traditionellen Tänzen teilnehmen, eine Möglichkeit, in die lokale Kultur einzutauchen.

Kythira ist ein Ziel, das natürliche Schönheiten, faszinierende Geschichte und eine authentische, entspannte Atmosphäre vereint. Der ideale Ort, wenn man auf der Suche nach einem ruhigen Urlaub ist, fernab des Massentourismus und der überfüllten Ziele, um die wahren Merkmale der griechischen Kultur zu entdecken.